Ama – Unverdautes, das im Körper kleben bleibt

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Ama“ ist gleichzusetzen mit dem in der westlichen Medizin bekanntem Begriff von „Schlacken“, wird aber noch viel intensiver und tiefgehender im Ayurveda betrachtet. Ama bedeutet „unverdaut“ oder „ungekocht“ und ist ein gefährliches Agens im Organismus und damit Hauptursache vieler Erkrankungen.

Aus diesem Grund ist das Wissen um Ama und dessen Auswirkung auf den gesunden Organismus fundamental, wenn es um eine bewusste und gesunde Lebensführung geht.

Ama entsteht und manifestiert sich, wenn man zu große Mengen Nahrung zu sich nimmt, die zudem noch schlecht verdaulich sind. Verbunden mit einem unregelmäßigen Tagesablauf, auch was das Essen betrifft, Stress, unverarbeitete Konflikte und seelische Probleme sind Ursache für das Entstehen vom Ama und es entsteht ein Kreislauf, der die Tätigkeit des Darms beeinflusst und folglich auch das Immunsystem schwächt.

Nehmen wir Nahrung auf bildet sich nach ayurvedischer Sicht als erstes Verdauungsprodukt „Rasa“ (Nährsaft) und aus diesem in aufeinanderfolgenden verfeinernden Schritten die weiteren „Dhatus“ (7 Gewebe) des Organismus.

Wird dieser Prozess durch schlechte Ernährung, Stress und unregelmäßigen Tagesablauf gestört, kann das „Rasa“ nicht weiter verarbeitet und verfeinert werden.

Es kommt zu Ansammlungen von Ama im Magen-Darm-Trakt. In ayurvedischen Schriften wird Ama als übelriechend, weiß und klebrig beschrieben. Es ist kalt, unrein und schwer.

Wenn sich Ama gelegentlich bildet durch zu viel Stress z.B. auf der Arbeit, zu viel Fettes und zu viel Süßes, die tägliche Routine ist heftig gestört und es kommt auch noch Alkohol dazu, ist das eine ziemliche Herausforderung für den Organismus, stellt aber in der Regel kein Problem dar. Denn unser Verdauungssystem kann normalerweise Ama auf natürlichem Wege wieder ausscheiden. Vorausgesetzt, wir überlasten unseren Magen-Darm-Trakt nicht auf lange Sicht und finden wieder schnell zurück in einen geregelten, möglichst stressfreieren Tagesablauf mit regelmäßigen und ausgewogenen Mahlzeiten.

Das Verdauungsfeuer, Agni genannt, darf nicht gelöscht werden, der Körper sollte maximal genährt und minimal belastet werden.

Eine funktionierende Verdauung ist essentiell, denn sie gewährleistet eine dauerhaft stabile Gesundheit und ein zufriedenes, ausgeglichenes Leben.

Starkes Feuer, gute Gesundheit

…denn Agni heizt nicht nur im Magen, sondern auch im Geist ein, wo Eindrücke verdaut werden müssen, auf grobstofflicher und feinstofflicher Ebene. Deshalb gehören im Ayurveda der Darm und die Psyche dem gleichen System an. Egal, ob eine schwere Mahlzeit ewig unverdaut im Magen gärt oder ob es sich um ein ungelöstes Problem handelt: Beides ist auf Dauer ungesund und schädlich.

Bei starkem Agni kann sich auf Dauer kein Ama ansammeln.

Daraus folgt:

Je schwächer das Agni (Verdauungsfeuer), desto mehr Ama wird produziert, somit ist ein schwaches Agni Hauptursache für das Anhäufen von Ama.

Umgekehrt ist die Stärkung des Agni eine der Hauptstrategien in der ayurvedischen Medizin, um ein zu starkes Ama wieder abzuleiten und den Organismus, das Immunsystem, wieder in Balance zu bringen.

http://www.asanayoga.de/blog/ayurvedic-ama-detox/

Quelle: Ayurveda, Grundlagen und Anwendungen, Dr.med. Ernst Schrott, Dr. med. Wolfgang Schachinger, Verlag TRIAS